Zielsetzung

Die zentrale Zielsetzung dieses Life+ Projekts ist die großflächige Wiederherstellung aller Annex I Habitate in der Region Hageland. Um das zu verwirklichen, werden wir die folgenden konkreten Maßnahmen durchführen:

  • Signifikante Ausweitung der Gebiete mit gutentwickelten Moliniawiesen (6410) und Arrhenatherion-Grasland (6510) durch großangelegte Habitatswiederherstellung auf einer Fläche von 30 ha
  • Vergrößerung des Gebiets und Qualitätsverbesserung der artenreichen Übergangssümpfe (7140) und des aquatischen Lebensraums Magnopotamium (3150). Das Ziel ist, die Fläche dieser beiden Lebensräume um 2,5 ha zu erweitern. Dies wird dazu führen, dass die Rohrdommel als Brutvogel in das Projektgebiet zurückkehrt.
  • Ausweitung des Gebiets und Qualitätsverbesserung der Auen-, Erlen- und Eschenwälder(91E0). Die Wiederherstellung von 25 ha feuchter Waldtypen wird erreicht durch die Entfernung von (Pappel-) Pflanzungen.
  • Deutliche Erweiterung aller Heidelandhabitate, besonders Bostelgrasland (6230), Europäische trockene Heide (4030), Inlanddünen mit offenem Corynephorus- und Agrostisgrasland (2330) und Inlanddünen (2310). Gegenwärtig sind nur noch wenige Hektar erhalten. Dieses Life+ Projekt strebt die Ausweitung um 10 ha an.
  • Das großangelegte Entfernen von invasiven, eingewanderten Arten, vor allem in den Auen-, Erlen- und Eschenwäldern.
  • Mit einer speziellen Maßnahme werden wir für die Populationen von den zwei Annex II Arten nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) und Froschkraut (Luronium natans) einen besseren Schutzstatus erreichen.

Für alle diese Annex I Habitate planen wir die Einrichtung einer nachhaltigen mechanischen Bewirtschaftung und Begrasung zusammen mit regionalen Freiwilligenteams von Natuurpunt und den Ortsansässigen.

Von der großflächigen Wiederherstellung dieser Annex I Habitate im Projektgebiet werden auch die Populationen von Annex I Zielarten der Vogelschutzrichtlinie wie Rohrdommel (Botaurus stellaris), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) und Blaukehlchen (Luscinia svecica) profitieren.

Aufgrund seiner Lage in der dicht besiedelten Region Flanderen, spielt das Projektgebiet ebenfalls eine große Rolle für die Bevölkerung. Daher sind weitere Ziele ein deutlicher Anstieg des sozioökonomischen Potentials dieses Natura 2000 Gebiets, optimale Nutzung der Möglichkeiten für naturnahe Erholung, Einbeziehung von Freiwilligen in die Naturschutzplanung, Information von Ortsansässigen und Besuchern über das Projekt und Knüpfen von neuen Partnerschaften.

Maßnahmen und verwendete Mittel

Maßnahmen zur Vorbereitung

  • Zwei (eher begrenzte) Studien zur Vorbereitung sind essentiell, um die Hydrologie und Topographie des Projektgebiets zu verstehen und die Zielhabitate effizient und nachhaltig wiederherzustellen (vor allem Bostelgrasland (6230) und Magnopotamion (3150))
  • Entwicklung von ganzheitlichen Schutzplänen auf Basis detaillierter Vegetationskarten und Feldforschung für das angekaufte Land
  • Durchführung von Feldforschung zur Vorbereitung, um das Vorkommen von Bodenverschmutzung und die Anwesendheit von Phosphor im Boden (verhindern die Wiederherstellung gewisser Annex I Habitate) zu bestimmen.
  • Schreiben detaillierter Pläne für die effiziente und nachhaltige Wiederherstellung der Lebensräume.

Landerwerb

Es werden 100 ha im Projektgebiet angekauft, um die großräumige Habitatwiederherstellung durch bestimmte kurzzeitige Maßnahmen einzuleiten, Zielhabitate zu schützen und zu verbinden, einen besseren Schutzstatus für diese Annex I Habitate zu erreichen und ausreichend große Populationen der Zielarten zu schaffen. Aufgrund der hochgradigen Aufsplitterung der Lebensräume, ist ohne den Ankauf von Land die Wiederherstellung der Annex I Habitate nicht möglich.

Konkrete Schutzmaßnahmen

  • Großflächige Wiederherstellung (116 ha) der Annex I Zielhabitate im Projektgebiet, vor allem auf dem angekauften Land, welches auch geeignete Lebensräume für zahlreiche Arten der Habitat- und Vogelschutzrichtline bilden wird.
  • Wiederherstllung von 30 ha Moliniawiesen (6410) und Arrhenatherion (6510) an den Standorten mit dem höchsten Potential
  • Wiederherstellung von 2,5 ha Übergangssümpfe durch das Entfernen junger Bäume und Büsche und Wiedereinführung eines periodischen Mähplans
  • Wiederherstellung von 2,5 ha aquatischen Lebensraums durch das Entfernen von Bäumen, das Anlegnen von natürlichen Ufern und falls notwendig das Abtragen von Lehmboden
  • Entfernen von Pinienpflanzungen und Mähen auf 10 ha für die Wiederherstellung des Borstelgraslands und verschiedener Heidetypen
  • Großräumige Wiederherstellung durch das Entfernen von (Pappel-) Pflanzungen (25 ha).
  • Entfernen von invasiven, eingewanderten Arten in Auen-, Erlen- und Eschenwäldern, mesophilen Wäldern und Heideland (20 ha)
  • Neue Umzäunung auf einer Fläche von 30 ha im Projektgebiet, was die Planung einer angemessenen Begrasung erlaubt.
  • Schaffen von zehn kleinräumigen Komposteinheiten, um wertlose Überbleibsel von Schutzmaßnahmen in ökonimisch wertvollen Kompost zu verwandeln. 

Öffentliche Aufmerksamkeit und Weiterleitung der Ergebnisse

  • Erarbeitung und Ausführung einer breiten Palette an Maßnahmen um die Unterstützung für Natura 2000 zu erhöhen, das touristische und sozioökonomische Potential des Gebiets und des Life+ Projekts mit  Broschüren, Informationen für die allgemeine Öffentlichkeit und neue Informationsforen zu bewerben, das Entwickeln neuer Pfade, Schreiben eins Layman’s Reports, die Veröffentlichung mehrerer Artikel in Mitgliederzeitschriften und das Organisieren öffentlicher Veranstaltungen.
  • Organisation mehrerer Veranstaltungen zum Austausch von Wissen und Erfahrungen mit der Bevölkerung und verschiedenen Behörden und die Vernetzung mit anderen Life Projekten. Es sollen nicht ausschließlich technische Erfahrungen über die Habitatwiederherstellung ausgetauscht werden, sondern unser Projekt soll auch durch das Einbeziehen Ortsansässiger und Freiwilliger profitieren
  • Evaluieren der Ergebnisse unserer Maßnahmen mit einem gutstrukturierten Monitoringplan. Am Ende des Projekts wird sich ein ‘after Life Schutzplan’ mit den Langzeitperspektiven des pSCI Gebiets beschäftigen, um zu verhindern, dass die Erfolge des Life+ Projekts wieder verlorengehen.

Erwartete Ergebnisse

  • Großflächige Wiederherstellung und nachhaltige Planung der folgenden Annex I Habitate: Auen-, Eschen- und Erlenwälder (91E0+), Borstelgrasland (6230), Moliniawiesen (6410), Arrhenatherion Grasland (6510), Übergangssümpfe (7140), Magnopotamium oder Hydrocharition (3150), hydrophile, hochwachsende Krautzonen (6430), europäische trockene Heide (4030), Inlanddünen mit offenem Corynephorus- und Agrostisgrasland (2330) und Sandheiden mit Calluna (2310)
  • Das Anhalten des Verlusts an Biodiversität im Projektgebiet als Ergebnis der extremen Aufsplitterung der Lebensräume. Die Angetrebte Vergrößerung aller Annex I Habitate wird ausreichend sein für die Wiederherstellung und den Schutz von Zielhabitaten und -arten. Des Weiteren erwarten wir die Wiedereinführung von Arten, die momentan im Projektgebiet ausgestorben sind.
  • Die Wiederherstellung von Lebensräumen wird die Populationen von Annex I Arten der Vogelschutzrichtline  wie Rohrdommel (Botaurus stellaris), Rohrweihe (Circus aeruginosus), Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) und Blaukehlchen (Luscinia svecica) und auch Annex II und IV Arten der Habitatsrichtlinie wie nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) und Froschkraut (Luronium natans) vergrößern.
  • Bessere Besuchereinrichtungen und mehr Informationen (Broschüren, Flyer) über das Gebiet, eine bessere sozioökonomische Unterstützung und Einbeziehen der Ortsansässigen und anderer Interessengruppen des Natura 2000 Gebiets und des Life+ Projekts.
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